Zwei einfache Übungen, die Klarheit schaffen

Der Anfang jedes Neubeginns ist das Erkennen des Status quo.

Wenn Sie etwas verändern möchten, gibt es einen Schritt, den Sie vielleicht scheuen.
Er verlangt ein hohes Maß an Ehrlichkeit – Ihnen selbst gegenüber.
Nur wenn Sie bereit sind, Ihre aktuelle Situation voll und ganz zu fühlen und zu spüren, öffnet er seine Schranken und lässt Sie durch. Seine Anforderungen sind oft schmerzhaft, manchmal macht er sogar Angst. Aber er meint es nicht böse. Sein Wunsch ist, dass Sie weiterkommen, gut leben, Freude empfinden.
Deshalb ist er so beharrlich – weil er weiß:
An ihm führt kein Weg vorbei.
Doch so eine Akzeptanz braucht Übung, Geduld und Mitgefühl mit sich selbst.
Deshalb ist es wichtig, sich innerlich zu stärken. Dafür gebe ich Ihnen zwei einfache, wirkungsvolle Übungen mit:

Übung 1: Den Tag aus der dritten Person erzählen
Nehmen Sie sich am Abend 5 bis 10 Minuten Zeit.
Suchen Sie einen Ort, an dem Sie ungestört sind und laut sprechen können, ohne gehört zu werden.
Erzählen Sie sich Ihren Tag laut – aus der Perspektive der dritten Person.
Beispiel:
Hajnalka war heute glücklich. Sie hatte in der Früh einen wundervollen Austausch über Zoom und sogar noch Zeit, Muffins aus Haferflocken zu backen. Danach durfte sie wieder einer Klientin helfen, ihren Weg zu finden. Sie liebt diese Sitzungen und wünscht sich noch mehr Zeit mit Menschen in der Einzelberatung. Sie blüht dabei auf …
Am Anfang kann es sein, dass Sie immer wieder in die Ich-Form zurückfallen. Wenn Sie es merken, kehren Sie einfach wieder zur dritten Person zurück.
Sie können auch einen kleinen Vergleich machen: Erzählen Sie Ihren Tag zuerst in der Ich-Form, dann in der dritten Person – und beobachten Sie, was sich verändert.
Quelle der Übung: zeitblueten.com

Übung 2: Radikale Annahme – in kleinen Schritten
Denken Sie an ein kleines Problem. Etwas, das Sie zwar belastet, aber noch handhabbar ist. Beschäftigen Sie sich gedanklich mit diesem Thema: Wie sieht es aus? Welche Gefühle löst es in Ihnen aus?
Dann sagen Sie sich:
„Es gehört aktuell zu meinem Leben. Es ist, wie es ist.“
Versuchen Sie nicht, das Problem zu lösen oder zu verändern. Nehmen Sie es an – als Teil Ihres Lebens.
Spüren Sie nach: Verändert sich etwas in Ihren Gedanken, in Ihrem Körper, in Ihrer Stimmung?
Lassen Sie das einfach auf sich wirken. Schlafen Sie darüber. Und am nächsten Tag machen Sie es wieder.

Warum diese Übungen sinnvoll sind
Solange Sie einem Problem ausweichen oder es wegschieben möchten, sind Sie emotional von ihm eingenommen. Wenn Sie es stattdessen einfach da sein lassen – ohne sofort eine Lösung zu suchen –, kann sich Ihre Innenwelt entspannen. Erst dann entsteht die Klarheit, die es für Veränderung braucht.
Oft entdecken wir in dem Moment, in dem wir den Status quo vollständig akzeptieren, neue Wege – ohne stundenlanges Grübeln.
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